36 Ansichten des Berges Fuji (jap. 富嶽三十六景, Fugaku sanjūrokkei) ist eine Farbholzschnittserie des japanischen Malers und Farbholzschnittkünstlers Hokusai.

Hokusai war annähernd 70 Jahre alt, als er gegen 1830 die ersten Entwürfe für diese Serie zeichnete.

 

Fride WirtlWalser versteht ihre seit über 30 Jahren fortgesetzte Serie "Die Hundert Ansichten des Hohenpeißenberg" als freie Hommage, Verneigung und Paraphrasierung auf Hokusais Serie, die den Fujijama zum Thema hatte. Ähnlich wie Hokusai befasst sich WirtlWalser mit "ihrem Hausberg", dem oberbayerischen Hohenpeißenberg, den sie aus ihrem Atelier in allen erdenklichen Tages- und Jahreszeitstimmungen stets vor Augen hat.
Fabulierfreudig greift die Hinterglasmalerin tief in die Schatzkiste der Sagen- und Mythenwelt, addiert ihre höchst eigenen Vorstellungen und kreiert so eine einmalige Darstellungsreihe eines Berges - den sie, ganz ähnlich wie zuvor Hokusai, mal als nächtlich-entrücktes Fantasiegebilde, mal als taghell-leuchtenden Lebensmittelpunkt inszeniert. Hokusai wollte "(...) hinter die letzten Geheimnisse kommen".
Ganz ähnlich scheint es wohl auch Fride WirtlWalser mit ihrem Berg zu gehen. Er lässt sie nicht los, sondern wird - nunmehr in mehr als einhundert Variationen - immer wieder zum Dreh- und Angelpunkt vieler Hinterglasarbeiten der unermüdlich arbeitenden Peitinger Künstlerin.

 

TEXT: Florian L. Arnold, 2015