Fride Wirtlwalser - HINTERGLAS

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Warum malt Fride WirtlWalser hinter Glas?    
Weil...

 

 

...die Farben eine intensivere Leuchtkraft entwickeln

...die Scheibe die Malerei dem haptischen Zugriff entzieht und dadurch eine permanente Distanziertheit vermittelt

...auf dem glatten Bildträger auch feinste Bearbeitungsspuren sichtbar werden, die immer neue Möglichkeiten der Flächenstrukturierung bieten

...durch den jeweiligen Lichteinfall eine Vielzahl von Nuancen entsteht, vom scharfen Aufblitzen bis zur dunklen Tiefe.

...der Bildinhalt mit dem sich spiegelnden Betrachter und seiner Umgebung durchsetzt wird.

...handwerklich belegte Spiegelflächen zwischen den bemalten Bildteilen einen räumlichen Bewegungsablauf entstehen lassen.

 

"Schatten und Spiegelbild", 1989, 17 x 24 cm
"Schatten und Spiegelbild", 1989, 17 x 24 cm

"Schleierfälle", 2011, 34 x 60 cm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Die Reise - take off", 1996, 150 x 105 cm

"Spiegelgebirge", 2011, 44 x 80 cm  ( 6 Teile )

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Fledermauswinter", 2007, 37 x 29 cm 

Dr. Constanze Werner, Leiterin des Oberammergau Museums,

schreibt in dem  Katalog „Spiegelbilder“ :

 

Die Künstlerin Fride WirtlWalser setzt ihr gesamtes Schaffen hinter, auf und mit Glas um.

Sie war fasziniert von den mannigfaltigen Möglichkeiten, die die Beherrschung verschiedenster Techniken auf Glas  für die Entfaltung der künstlerischen Bildinhalte ermöglichen würde. Begeistert und geduldig erlernte sie über viele Jahre in mehrerem Werkstätten und in langen Versuchsreihen im eigenen Atelier Techniken wie die Glanz- vergoldung, das Oxydieren, die Gold= und Silberradierung, die Glaskupfertechnik und schließlich auch das UV-Verkleben und andere neue Klebetechniken in Glas.

Fride WirtlWalser hat sich zudem die fast ausgestorbene Kunstfertigkeit des Spiegelmachens, die Silberverspiegelung, angeeignet. Wer sie kennt, weiß, dass sie auch heute noch weiterhin experimentiert und nach immer neuen Wegen sucht, sich hinter und mit Glas auszudrücken.

 

The artist Fride WirtlWalser creates all of her works behind, on and with glass.        She was fascinated by the myriad possibilities offered by mastering a wide range of techniques on glass for the development of artistic imagery. With enthusiasm and patience she learned over many years – in various workshops and in long series of experiments in her own studio – techniques such as the water gilding, oxidation, the  gold= and silver etching, the glass copper technique and finally also the UV- adhesion and other new adhesion techniques in glass. Fride WirtlWalser  has also learned the almost extinct art required for the craft of mirror making, namely silver coating. Even today she still experiments, searching for new ways to express herself behind and with glass.

 

Florian L. Arnold (Schriftsteller)
schreibt über Fride WirtlWalser in "Augsburger Volkskundliche Nachrichten", Universität Augsburg, Ausgabe Nr. 18- Heft 2/2003:

" (...) Ein weiteres Beispiel zeitgenössischer Hinterglaskunst ist die seit nunmehr über vierzig Jahren aktive Fride Wirtl-Walser, die - ursprünglich als Bildhauerin ausgebildet - eher durch Zufall der Hinterglasmalerei verfiel. Nachdem sie, eher als Broterwerb denn aus Leidenschaft, traditionelle Motive auf Glas für Freunde und Bekannte kopiert hatte, wurde sie schließlich nach eigenen Motiven gefragt. So entstand Ende der sechziger Jahre eine kleinformatige Serie abstrakter Hinterglasbilder mit amorphen Darstellungen, die rasch einen Kreis Begeisterter fand. Seither entwickelt Wirt-Walser konsequent ihren Stil weiter, findet zu . selten gesehenen Großformaten - mitunter auch in Kirchenfensterformaten
und hat der ausgestorben scheinenden Gattung des Nonnenspiegels neues Leben eingehaucht" Wirtl-Walsers Spiegelbilder' sind Kreuzungen aus Malerei und selbstverfertigten Spiegeln. Das alchemistische Geheimnis, das diese Bilder umweht, wird vertieft durch den reichen Schatz bayerischtirolerischer Sagen, die die Künstlerin in ihrem Werk verarbeitet und die Nutzung feinster Bearbeitungsspuren auf Glas. Strahlenförmige Pinselakzente an organischen Stellen, federstrichzarte graphische Schraffuren, ganze Sequenzen, ja Gespinste von starken, schweren oder spröden, farbig selbständigen Pinselzügen weben eine Bildkontruktion die enorme kompositorische wie inhaltliche Tiefenwirkung erreicht Die Bandbreite der angewendeten und virtuos eingesetzten Techniken reicht hierbei von der tradierten Malerei in Öl-auf-Glas bis hin zur Farb- und .Metallradierung, Niemals aber fehlt der Spiegel, die Seele und das Markenzeichen eines Wirtl-Walser-Bildes.
Ein weiteres Charakteristikum Wirtl-Walsers ist der Humor; Bildtitel wie Fuchs auf dem Dach", Nachtzeitstehler und Hohenpeißenberg - verdüstert, gespalten" sprechen von einer feinabgestimmten Mischung aus Humor und Melancholie. Dabei darf auch nicht die enge Verbindung der Künstlerin zu ihrer Heimat übersehen werden. Eine nunmehr seit Jahrzehnten fortgeführte Bilderserie beschäftigt sich mit \Wirtl-Walsers,.Hausberg", dem Peißenberg, der. sie in die Sphäre des Mythischen entrückt, den sie in immer neuen Kombinationen und Raffinierungen aufs Glas zu bannen sucht."


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





"Hohenpeißenberg, Schneeschmelze", 1996, 14 x 17 cm














"Hohenpeißenberg, Fallwinde", 2012, 14 x 20 cm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Hohenpeißenberg, gefaltet", 2012, 14 x 20 cm

"Die kleinen Geheimnisse", 1996, 18 x 22 cm

 "Die Niemandsrose", 2003, 20 x 22 cm

"Ein schwärzlich Blatt", 2004, 20,5 x 25 cm

Yves Jolidon, Kunstwissenschaftlicher Mitarbeiter des VITROMUSEE ROMONT
schreibt im Katolog : "Spiegelbild, Schatten und Echo"

 

"...die Besonderheit liegt darin, dass die Bemalung Hinterglas dem Realen Irreales verleiht: hinter der gläsernen Durchsichtigkeit entzieht sie dem dargestellten Objekt das dinglich Fassbare, sie verrät Flächenstrukturen, wenngleich sie deren Oberflächen glättet und durch ihre Spiegelungen und Lichtreflexe verschleiert sie oft weitgehend die Darstellung, obschon sie die Farben zu höchster Leuchtkraft steigert. Fride Wirtl beherrscht alle Facetten dieser anspruchsvollen Hinterglaskunst.

Die profunde Kenntnis des Wesens und der kunstvoll gemeisterten Techniken der Hinterglasmalerei verleihen dem Gesamtwerk Fride WirtlWalser über ihren gut fassbaren ästhetischen Stil hinaus eine konsequente Kohärenz.

Aus der Kenntnis alter Bilftraditionen und Maktechniken heraus vermittelt sie neue Sehweisen und eröffnet so stets unaufdringlich ungewohnte Einblicke in Fossiles und Lebendiges, Ernstes und Neckisches, Starres und Veränderliches, Ewiges und Flüchtiges und Wahrschweiniches und Unwahrscheinliches und Scheinbares, in Schein und Widerschein...
Auch darin liegt die bannende, fortdauernde Faszination der Hinterglaskunst Fride WirtlWalsers


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





"Tränen fallen in mein Herz", 2011, 20 x 13 cm


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